Unterwegs in Brandenburg/H.: Besuche bei der Wobra, den Verkehrsbetrieben und dem Tourismusmarketing

Gemeinsam mit meinem Fraktionskollegen Christian Görke war ich am Freitag in Brandenburg an der Havel unterwegs. Unsere erste Station war ein Besuch bei der städtischen Wohnungsgesellschaft Wobra, um uns u.a. über die aktuelle Situation des Wohnungsunternehmens zu informieren. Stephan Falk, Geschäftsführer der Wobra, berichtete uns über die Situation des Unternehmens während der Corona-Pandemie. Die Mitarbeiter nähten u.a. Behelfsmasken, welche sie auch an die Mieter verteilten.

Des Weiteren stellte der Wobra-Chef die Kampagne „Finde das Leben“ vor, die das Ziel hat herauszufinden, welche Faktoren Brandenburg an der Havel für Mieter attraktiver machen, sowie welcher Wohnraum nachgefragt wird. Pro Tag erhält die Wobra ca. ein bis drei Wohnungsanfragen über ihr Internet-Portal. 31 Prozent der Nutzer der Website sind über die Kampagne auf Brandenburg an der Havel aufmerksam geworden. Dabei werde deutlich, dass eine Zuzugsstrategie dringend notwendig sei und das Konzept in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung ausgearbeitet werden müsse. Die Wobra sieht sich hierbei als „Impulsgeber“, so Falk.

Kernprojekt der Wobra ist derzeitig die Modernisierung von 420 Wohnungen im Stadtteil Nord. Dabei sollen die Wohnungen auch altersgerecht und barrierefrei gestaltet werden. Ebenfalls steht der Umbau des Wohnungsbestandes in Vier-Raum-Wohnungen im Fokus. Im Zuge der Kampagne „Finde das Leben“ sei deutlich geworden, dass vor allem große Wohnungen stark nachgefragt würden, so der Wobra-Geschäftsführer.

Danach machten wir uns zu den Verkehrsbetrieben Brandenburg an der Havel auf den Weg. Da die Kolleginnen und Kollegen gerade im Streik waren, besuchten wir die streikenden Beschäftigten. In seiner Rede betonte Görke, dass die Linksfraktion im Landtag Brandenburg die Forderungen der Gewerkschaft ver.di unterstützt.

Im Anschluss führten wir ein Arbeitsgespräch mit dem Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe, Jörg Vogler, und Brandenburgs Oberbürgermeister Steffen Scheller in dessen Funktion als Gesellschafter der Verkehrsbetriebe. Im Arbeitsgespräch ging es u.a. um die Modernisierung der Straßenbahnzüge sowie um die bessere Vernetzung des Kreisgrenzen überschreitenden Busverkehrs rund um die Havelstadt.

Die Verkehrsbetriebe haben bereits vier neue Straßenbahnen gekauft. Das Land steuert sechs Millionen Euro für diese Anschaffung in Höhe von rund zehn Millionen Euro bei. Um die komplette Straßenbahn-Flotte zu ersetzten, benötigt es noch weitere acht neue Bahnen. Erst dann ist die komplette Flotte barrierefrei. Deshalb sprach sich Geschäftsführer Vogler dafür aus, dass das Landesförderprogramm für Straßenbahnen bis 2035 weitergeführt werden soll.

Im Zuge der Einführung des 20-Minuten-Taktes auf der Regionalexpress-Strecke Berlin – Brandenburg regte der Verkehrsbetriebe-Chef an, dass die zusätzlichen Züge künftig nicht am Brandenburger Hauptbahnhof enden, sondern bis Wusterwitz verkehren. Damit könne der Hauptbahnhof in Brandenburg an der Havel als Pendler-Knotenpunkt entlastet und eine bessere Anbindung für Menschen aus der Region geschaffen werden. Diese diese Anregung werden wir aufnehmen und uns für dieses Vorhaben einsetzen.

Die nächste Station war ein Besuch bei der Toursimusmarketing-Gesellschaft der Stadt. Nach einem kurzen Besuch in der Tourist-Information sprachen wir mit dem Geschäftsführer Thomas Krüger über die Situation der Toursmusbetriebe in der Stadt angesichts der Pandemie und die grundsätzlichen Entwicklungen im Tourismussektor.

Er schätzt  ein, dass die Bettenkapazität in Brandenburg an der Havel nicht ausreichend ist, um alle Übernachtungsanfragen zu bedienen. Das galt vor allem in diesem Sommer, wo pandemiebedingt viele Menschen in Deutschland geblieben sind. Dennoch hat die Krise die Branche auch in Brandenburg an der Havel getroffen. Der Lockdwohn im Frühjahr und auch Einschränkungen den Sommer über haben vor allem gastronomische Betriebe arg gebeutelt.

Als wichtige Schwerpunkte bei der Weiterentwicklung des Tourismus sieht er vor allem die Qualitätsverbesserung sowie den Aufbau der Bettenkapazität. Von der Politik wünscht er sich die Einführung eines Siegels für touristische Betriebe, das für die Gäste transparent macht, wo besondere Hygienestandards eingehalten werden.

Der letzte Termin des Tages war ein innerparteilicher. Für den Wahlkreis 60, der Brandenburg sowie jeweils Teile von Teltow-Fläming, Potsdam-Mittelmark und dem Havelland umfasst, wurde im Indistriemuseum (was für eine großartige Location!) der LINKE Direktkandidat für die Bundestagswahl aufgestellt. Ich freue mich sehr, dass der Elstaler Tobias Bank mit über 90%iger Zustimmung vond en Genoss*innen zum Kandidaten gewählt wurde. Ich freue mich auf den Wahlkampf!