Besuch beim Internationalen Bund in Frankfurt (Oder)

Bei meinem Besuch in der Gemeinschaftsunterkunft Seefichten in Frankfurt (Oder) im September hatte ich die Regionalleiterin des Internationalen Bundes (IB), Heidi Pfeiffer, und die Bereichsleiterin Andrea Wittchen bereits kennen gelernt. Wir hatten verabredet, dass wir im Gespräch bleiben und ich den IB auch am Standort Südring besuche, um mir die dortigen Angebote anzuschauen. Nach einigem Terminchaos war es nun endlich soweit: Am Mittwoch besuchte ich gemeinsam mit dem Kreisvorsitzenden der LINKEN Frankfurt (Oder), Jan Augustyniak, das Gelände am Südring.

Der IB führt auf dem Gelände in Frankfurt (Oder) Maßnahmen zur beruflichen Bildung, vornehmlich die Ausbildung und Berufsvorbereitung für Rehabilitanten, Maßnahmen des 2. Arbeitsmarktes, die Internationale Arbeit und auch Sprachkurse durch. Ausgebildet werden vor allem die Bereiche Hauswirtschaft, Bürokommunikation aber auch einige handwerkliche Berufe. Vielen benachteiligten Jugendlichen wird hier die Möglichkeit gegeben einen Beruf zu erlernen.

Ein weiterer wichtiger Bereich ist der der Sprachausbildung. Hier finden Sprach-, Integrations-, Orientierungs- und Alphabetisierungskurse sowie Kurse zur berufsbezogenen Sprachförderung für Menschen mit Migrationshintergrund statt. Angesiedelt ist auf dem Gelände außerdem ein Hochseilgarten für pädagogische Aspekte.

Frau Pfeiffer und Frau Wittchen zeigten uns das gesamte Gelände, wir bekamen einen Einblick in die Ausbildungsstätten und konnten auch einen Blick auf den Hochseilgarten werfen. Es war ein spannender Einblick in die Arbeit des IB. Herzlichen Dank und ich bin sicher, wie bleiben weiter im Gespräch!

Gedenkorte: Gedenkstätte des KZ-Außenlagers in Schlieben-Berga

Im Rahmen meines Regionaltags in Elbe-Elster besuchte ich gemeinsam mit meiner Fraktionskollegin Diana Bader auch die Gedenkstätte des KZ-Außenlagers Schlieben-Berga.

Das Außenlager war das drittgrößte der 136 Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald. 1938 hatte der Leipziger Rüstungskonzern Hugo Schneider AG (HASAG) in Schlieben-Berga eine Schießbahn errichtet. Auf dem Gelände wurden ab 1939 Zwangsarbeiter*innen für Munitionstests eingesetzt. Später wurden auch Produktionsstätten errichtet, in denen ab 1942 Munition und ab 1943 Panzerfäuste hergestellt wurden.

Die HASAG betrieb diverse Produktionsstätten in Polen und Deutschland. Sie war eine der wichtigsten Produktionsfirmen für die Wehrmacht. Als im Laufe des Jahres 1944 die Front immer näher kam, schloss die Firma ihre polnischen Standorte, verlagerte ihre Produktion nach Deutschland und errichtete im Juli 1944 unter anderem das KZ-Außenlager in Schlieben-Berga.

Im Juli 1944 kamen mit einem Transport aus Ravensbrück knapp 1000 Frauen (vorrangig politische Häftlinge aus Russland, Tschechien, Ungarn, Österreich und Deutschland aber auch Sinti und Roma in das neu errichtete Lager. Später folgten in einem weiteren Transport Resistance-Kämpferinnen aus Belgien und Frankreich. Ein Großteil der Frauen wurde bereits im August in andere Lager überstellt, es blieben nur ca. 150 Frauen im Lager zurück.

Im August traf ein Transport aus Buchenwald mit knapp 1400 Männern ein. Dies waren vor allem polnische Juden. Es folgten weitere Transporte. Das Lager hatte eine durchschnittliche Belegung von 2000 bis 2500 Häftlingen.

Im Lager herrschten unmenschliche Bedingungen. Das Lager war ein typisches Lager, in dem das Konzept „Vernichtung durch Arbeit“ verfolgt wurde. Bei der Herstellung der Panzerfäuste arbeiteten die Häftlinge ohne Schutzbekleidung mit hochgiftigen Chemikalien, die sie krank machten. Kranke Häftlinge wurden nach Buchenwald zurück geschickt und dort in der Regel getötet, da sie nicht mehr als arbeitsfähig galten. Die hygienischen Bedingungen, die Versorgung mit Lebensmitteln und die gesundheitliche Versorgung waren völlig unzureichend. Und auch die Bekleidung war absolut unzureichend, Brennmaterial für das Beheizen der Unterkünfte gab es nicht. Strenge Bewachung, Schläge durch das Bewachungspersonal und bei der Arbeit waren Altag.

Im Oktober 1944 kam es zu einer großen Explosion bei der ein Teil der Produktionsstätten zerstört und 96 Häftlinge getötet wurden. Die Ursache der Explosion ist bis heute nciht bekannt. Die Produktionsstätten wurden in kürzester Zeit wieder aufgebaut.

Ab März 1945 wurden die meisten Frauen in andere Lager verbracht. Ab April 1945 begann die Auflösung des Männerlagers. Schätzungen zufolge kamen bei diesen Transporten ca. 600 Häftlinge um.

Im Lager Schlieben-Berga starben mehr als 210 Häftinge während der kurzen Zeit des Bestehsn des Lagers. Hinzu kam eine bisher unbekannte Zahl derer, die nach Buchenwald zurück geschickt und dort getötet wurden, weil sie nicht mehr arbeitsfähig waren.

Damit will ich es zur Geschichte des Lagers bewenden lassen. Weitere Informationen sind hier zu finden.

Wir trafen uns mit Herrn Dannhauer und Herrn Dr. Wolf vom Trägerverein der Gedenkstätte im Informations- und Begegnungszentrum, das 2011 eröffnet wurde. Der Verein wurde 2009 gegründet und hat heute mehr als 30 Mitglieder im In- und Ausland. Er arbeitet ausschließlich ehrenamtlich. Neben der Pflege der Ausstellung kümmert sich der Verein um Instandhaltung und Unterhaltung der Anlagen, bietet Führungen für Besucher*innen an und hat mit Schulen der Umgebung Projekte zur Arbeit an der Gedenkstätte und zur Erforschung der Geschichte des Lagers gestartet.

Das größte Problem des Vereins ist die Finanzierung. Zwar bekommt der Verein regelmäßig Spenden der Sparkasse und kann auch teilweise auf Projektförderungen hoffen. Insgesamt ist die Finanzierung aber nicht gesichert, da weder vom Land noch vom Kreis eine regelmäßige und kontinuierliche Förderung erfolgt und vor allem die Unterhaltungskosten von 3500 Euro pro Jahr durch die Mitgliedsbeiträge und Spenden des Vereins kaum gestemmt werden können. Und größere Projekte können nicht in Angriff genommen werden, da Fördermittel oftmals an die Erbringung enes Eigenanteils gebunden sind, die der Verein nicht aufbringen kann. Ich habe zugesagt, dass ich auf Landesebene nach Möglichkeiten suche, hier Abhilfe zu schaffen. Ich hoffe, dass mir das gelingt, denn ich finde diese Arbeit, die dort geleistet wird, extrem wichtig.

Nach dem Gespräch besichtigten wir einen Teil der sehr weitläufigen Außenanlagen. Nicht alle Gebäude sind mehr erhalten, einige sind mittlerweile umgenutzt. Es sind jedoch noch einige Bunker zur Munitionsaufbewahrung erhalten, die zu DDR-Zeiten von der NVA genutzt wurden. Außerdem sind noch diverse Ruinen zu sehen, unter anderem sind die Überreste der Panzerfaustfabrik zu besichtigen.

Zum Abschluss führte uns Herr Dannhauer durch die Ausstellung im Informations- und Begegnungszentrum. Diese Ausstellung birgt neben Fundstücken des Lagers auch eine im Lager gefertigte Panzerfaust sowie diverse Schautafeln zur Geschichte und zu Einzelschicksalen. Eine sehr bewegende Ausstellung, die ich sehr empfehlen kann.

Ich danke Herrn Dannhauer und Herrn Dr. Wolf für die vielen Informationen und die spannende Führung. Vor allem aber danke ich ihnen und den anderen Mtgliedern des Vereins für ihre wertvolle Arbeit, die einen wichtigen Beitrag dazu leistet, dass die Verbrechen des Nationalsozialismus in Brandenburg nicht in Vergessenheit geraten!

Regionaltag im Elbe-Elster-Kreis: Begegnungszentrum der Johanniter, Gleichstellungsbeauftragte, Gedenkstätte des KZ-Außenlagers und Tschernobyl-Vortrag

Endlich wieder Regionaltag. Leser*innen meiner Seite wissen, dass ich gern und viel im Land unterwegs bin und mir am liebsten vor Ort und im Gespräch mit denen, die jeden Tag daran arbeiten, zu verschiedenen Sachverhalten ein Bild mache. Da ich bereits vor einiger Zeit von den Genoss*innen in Elbe-Elster gebeten wurde, meinen Vortrag „Zerstörtes Leben, verlorene Welt – Die Sperrzone um Tschernobyl mehr als 30 Jahre nach der Katastrophe“ einmal bei Ihnen zu halten, haben wir einen Tag gesucht, wo wir auch noch andere Termine vor Ort wahrnehmen können. Und so kam ein ganzer Regionaltag gemeinsam mit meiner Fraktionskollegin Diana Bader und ihrer Wahlkreismitarbeiterin Diana Tietze mit tollen Terminen zustande.

Und so machte ich mich morgens um 7 Uhr auf den Weg zu unserer ersten Station: das Begegnungszentrum der Johanniter in Finsterwalde. Hier war ich vor zwei Jahren schon einmal zu Gast, damals ging es vor allem um die aktuellen Probleme bei der Flüchtlingsarbeit. Dieses mal haben wir uns über die Aktivitäten im Haus intensiv informiert. Live erleben konnten wir die Ferienbetreuung für Kinder mit und ohne Migrationshintergrund. Circa 30 Kinder kommen in den Ferien hierher und backen und kochen, spielen und machen Projekte. Das Begegnungszentrum bietet aber noch mehr: eine Küche, wo täglich ein preiswertes Essen für alle, die kommen, zur Verfügung gestellt wird, Sprachkurse und Empowerment-Projekte für Flüchtlingsfrauen und vieles mehr. Frau Zimmer, die Leiterin der Einrichtung, hat alle unsere Fragen geduldig beantwortet und auch die Probleme angesprochen. Das wichtigste Problem ist die Personalausstattung. Mit einer Vollzeit- und einer Teilzeitkraft sind die vielen Aktivitäten kaum zu stemmen.

Unsere zweite Station war ein Gespräch mit der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Elbe-Elster, Ute Miething. Frau Miething ist gleichzeitig Koordinatorin des Bundesprograms "Demokratie leben" für den Landkreis. In den 90 Minuten des Gesprächs haben wir alle möglichen Themen diskutiert: von den Problemen bei der Pflegeausbildung über die Integration von Geflüchteten, und hier vor allem der Frauen in den Arbeitsmarkt, bis hin zu Fragen der gesetzlichen Notwendigkeiten zur Beteiligung von Frauen an der Politik. Super spannendes Gespräch, danke.

Die dritte Station war ein Besuch der Gedenkstätte des KZ-Außenlagers Schlieben-Berga. Dazu schreibe ich einen extra Artikel, deshalb hier nur kurz: Herzlichen Dank an Herrn Dannhauer und Herrn Dr. Wolf für die interessanten Einblicke und die umfassende Führung!

Die letzte Station des Tages war mein Vortrag „Zerstörtes Leben, verlorene Welt – Die Sperrzone um Tschernobyl mehr als 30 Jahre nach der Katastrophe“ in Schlieben. Im Anschluss gab es eine spannende Diskussion rund um die Frage, welche Risiken eine Gesellschaft bereit ist einzugehen für die Befriedigung ihres Energiebedarfs.

Es war ein toller Tag, allerdings war ich, nachdem ich um 22 Uhr wieder zu Hause war, dann doch recht geschafft …

Besuch im Kreiskrankenhaus in Perleberg

Drei Tage lang traf sich die Landtagsfraktion der LINKEN in der Prignitz zu ihrer Klausurtagung. Tradition ist, dass wir einen Vormittag der Klausur nutzen, um vor Ort mit Akteuren zu den verschiedenen Themen ins Gespräch zu kommen. Mein Arbeitskreis Soziales besuchte dieses Mal gemeinsam mit der Sozialministerin Susanna Karawanskij das Kreiskrankenhaus in Perleberg.

Gemeinsam mit dem Landrat der Prignitz, Herrn Uhe, führte uns der Geschäftsführer des Krankenhauses, Herr Krüger, über das Gelände und zeigte und die verschiedenen Einrichtungen. Die Klinik errichtet gerade eine KiTa für die Kinder ihrer Mitarbeiter*innen, diese Baustelle besichtigten wir ebenso wie den Standort des Rettungsdienstes. Die Mitarbeiter*innen des Rettungsdienstes informierten uns über ihre Arbeit, bevor wir mit dem Landrat, der Geschäftsleitung und einigen Chefärzten des Klinikums zu einer Gesprächsrunde zusammen kamen.

Die Unternehmensgruppe hat 1007 Mitarbeiter*innen, davon arbeiten 701 im Krankenhaus, 112 in der Servicegesellschaft, 111 im Seniorenpflegezentrum, 75 im Gesundheitszentrum und 8 in der Schule. Die Pflegeschule ist nach Aussage der Geschäftsführung der Garant dafür, dass das Kreiskrankenhaus genügend Mitarbeiter*innen für den Pflegebereich findet. Das Krankenhaus arbeitet bei der Ausbildung außerde intensiv mit der Medizinischen Hochschule (MHB) zusammen und ist Lehrkrankenhaus für diese. Allerdings ist auch hier der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen deutlich spürbar. Ohne Unterstützung von Menschen mit Migrationshintergrund wäre der Klinikbetrieb nicht aufrecht zu erhalten. Und so finden sich im Klinikum Menschen aus 17 Ländern und die Mitarbeiter*innen sprechen 25 Sprachen. Das klärt auch gleich das Problem der Sprachmittlung bei Bedarf: wenn Übersetzungen benötigt werden, wird dies in der Regel durch eigene Mitarbeiter*innen realisiert.

Wir sprachen angesichts der vorübergehenden Schließung der Geburtsstation im havelländischen Nauen auch über den Mangel an Hebammen. Auch hier wurde die Forderung nach zusätzlichen Ausbildungskapazitäten in Westbrandenburg laut. Zusätzlich plädierte die Klinikleitung für gesetzliche Änderungen, die Ausnahmen bei der Anwesenheitspflicht einer Hebamme für den Fall, dass ein Facharzt für Geburtshilfe anwesend ist, vorsieht. Diese Anregung haben wir mitgenommen und wollen sie prüfen.

Die Hausleitung erläuterte uns auch die wirtschaftliche Situation des Klinikums und erklärte eindrücklich, warum sie an konservativen Behandlungsmethoden festhält, statt gewinnorientiert die Zahl der Operationen in die Höhe zu treiben. Sie kritisierte das Fallpauschalensystem, das genau dazu einlädt.

Zum Ende des Gesprächs sprachen wir intensiv über die anstehende Gesetzesinitiative zum Psychisch Kranken Gesetz (PsychKG) des Landes. Vor allem ging es dem Chefarzt der Psychiatrie, Herrn Dr. Nauehaus, darum, dass im bisherigen Entwurf die Behandlungsmöglichkeiten bei Fremdgefährdung zu sehr eingeshränkt sind und er hier eine Veränderung anregt. Da das Gesetz noch in der Abstimmung innerhalb der Landesregierung liegt und den Landtag noch nicht erreicht hat, konnten wir diesen Punkt nur aufnehmen und werden uns, wenn der Gesetzentwurf vorliegt, damit beschäftigen. Klar ist aber schon jetzt: Die komplexen Gesetzesveränderungen müssen achtsam und mit Fingerspitzengefühl von allen Seiten beleuchtet werden.

Insgesamt war es ein sehr interessanter Besuch und wir sind wohl alle schlauer als vorher. Herzlichen Dank für den freundlichen Empfang und die vielen Informationen!

Besuch beim Offenen Treff der Flüchtlingshilfe Jüterbog

Direkt in der Innenstadt Jüterbogs, nur wenige Schritte vom Rathaus entfernt, befindet sich die Arche. Hier hat die Flüchtlingshilfe Jüterbog ihr Domizil. Eine Kleiderkammer, Begegnungsräume und ein Schulungsraum sind vorhanden und so gibt es verschiedene Angebote für Geflüchtete, die in Jürterbog eine neue Heimat gefunden haben.

Ehrenamtlich wird extrem viel auf die Beine gestellt: Näh- und Sprachkurse, gemeinsames Kochen und Backen, Spielen, Malen und Gärtnern, Filme schauen und vor allem: Reden. Dazu findet unter anderem jeden Samstag das Offene Café statt. Kommen kann jeder, der Lust hat und so machte ich mich gestern auch auf den Weg, um mir das mal anzuschauen und mit Geflüchteten und Helfer*innen ins Gespräch zu kommen und zu erfahren, wo der Schuh drückt.

Es war ein toller Nachmittag: Circa 40 Erwachsene und Kinder, Geflüchtete und Helfer*innen, waren da, überall spielten Kinder, hier wird über den Stand des Asylverfahrens diskutiert, dort wird darüber gesprochen, wie man am besten eine Wohnung findet. Am nächsten Tisch geht es um Alltagsprobleme, Probleme der Kinder in der Schule oder im Kindergarten. Man kennt sich. Seit vier Jahren findet dieser offene Treff jeden Samstag statt und wird gut angenommen. Es war toll zu sehen, wie herzlich die Stimmung ist und wie sehr allen diese Form von Treffen am Herzen liegt.

Die Helfer*innen berichteten mir auch über die sonstigen Aktivitäten der Flüchtlingshilfe Jüterbog. Ich war beeindruckt vom großen Engagement, das hier stattfindet und fand es ein tolles Erlebnis, für einen Nachmittag an dieser großartigen Arbeit Teil haben zu dürfen. Herzlichen Dank und ich komme gern wieder!

Ausstellungseröffnung „Auf den Spuren des Krieges – Zerstörtes und Erhaltenes in der Autonomen Region Kurdistan“ in Eisenhüttenstadt

Heute habe ich im Roten Café in Eisenhüttenstadt meine Ausstellung „Auf den Spuren des Krieges – Zerstörtes und Erhaltenes in der Autonomen Region Kurdistan“ eröffnet.

Für Menschen, die im Frieden aufgewachsen sind, ist kaum fassbar, was es bedeutet, nicht in Frieden leben zu können. In Kurdistan habe ich Orte besucht, die durch die Terrormiliz Islamischer Staat besetzt wurden und konnte sehen, welche Zerstörungen Häuserkampf und Bombardierungen hinterlassen. In dieser Jahrtausende alten Kulturlandschaft sind wichtige religiöse Stätten unwiederbringlich verloren, an anderen ging der Krieg vorbei und sie sind weiterhin zu bestaunen. Das alles habe ich in Fotos festgehalten und will diese Eindrücke nun mit dieser Ausstellung mit anderen teilen. Ich nehme die Besucher mit in zerstörte Orte und zeige geschändete, zerstörte und auch wieder aufgebaute religiöse Stätten. Und ich zeige auch Kulturgüter und religiöse Stätten, die erhalten geblieben sind und die wir damit auch weiterhin zum kulturellen Erbe der Menschheit zählen können. Wer noch mehr zu der Reise wissen will, wird im ausführlichen Reisebericht fündig!

Circa 15 Interessierte waren zur Vernissage gekommen und ich habe ausführlich über meine Reisen in die Autonome Region Kurdistan berichtet. Auf Wunsch der Teilnehmer*innen haben wir dann gemeinsam jede einzelne Ausstellungstafel besprochen. Es war toll, wie interessiert alle waren und so wird uns allen diese Ausstellungseröffnung im Gedächtnis bleiben. Danke an alle, die gekommen sind!

Bis Ende Dezember wird die Ausstellung dort noch zu sehen sein. Wer es also nicht geschafft hat, zur Eröffnung zu kommen, kann sie sich noch anschauen. Das Rote Café ist in der Lindenallee 30 in Eisenhüttenstadt.

Regionaltag in Frankfurt (Oder): Besuche in Gemeinschafts- und Obdachlosenunterkunft und bei der Integrationsbeaftragten

Viel haben wir in den vergangenen Tagen und Wochen über Probleme bei der Integration in Frankfurt (Oder) gehört und gelesen. Bekanntlich will ich es immer sehr genau wissen und bin nach Frankfurt gefahren, um mir vor Ort ein Bild zu machen. Leider kamen nicht alle geplanten Termine (bspw. mit der Polizei) zustande, weshalb ich in den kommenden Wochen noch zwei weitere Male vor Ort sein werde. Darüber werde ich natürlich berichten.

Heute standen zwei Termine im Kalender, die ich gemeinsam mit dem Kreisvorsitzenden der LINKEN Frankfurt (Oder), Jan Augustyniak, bestritt. Der erste führte mich zur Gemeinschafts- und Obdachlosenunterkunft Seefichten. Die Unterkunft wird vom Internationalen Bund (IB) im Bereich der Alltagsbetreuung und von städtischen Bediensteten im Bereich der Sozialberatung betreut. Meine Gesprächspartner*innen waren Frau Pietack und Herr Heinrich von der Stadt und Frau Pfeiffer, Frau Wittche und Frau Simlack vom IB.

Die Unterkunft Seefichten hat 186 Plätze. Allerdings waren hier 2015, als sehr viele Geflüchtete nach Brandenburg kamen, auch mal über 400 Personen untergebracht. Aktuell ist die Unterkunft mit 78 Asylsuchenden, 15 Personen, die bereits ihre Anerkennung als Flüchtlinge haben und 36 obdachlosen Personen belegt. Sie besteht aus drei Häusern, wobei ein Haus den wohnungslosen Personen vorbehalten ist.

Die Vertreter*innen der Stadt betonten, dass Geflüchtete vorrangig dezentral in Wohnungen untergebracht werden. Aktuell besteht ein Generalmietvertrag über 86 Wohnungen, die direkt durch die Stadt bei der Wohnungsgesellschaft angemietet sind und als Übergangsunterkünfte fungieren. Weitere Geflüchtete, vor allem Familien, haben individuelle Mietverträge, was den Vorteil hat, dass sie nicht noch einmal umziehen müssen, wenn sie ihr Asylverfahren beendet haben und aufgrund dessen den Rechtskreis wechseln. Ende August waren von 392 Asylsuchenden 315 in Wohnungen untergebracht.

Wir haben über einige Problemlagen im Bereich der Landesgesetzgebung gesprochen. So besteht seitens der Vertreter*innen der Stadt der Wunsch, bei der anstehenden Novellierung des Landesaufnahmegesetzes den Personalschlüssel für Migrationssozialarbeiter*innen, der aktuell bei 1:80 liegt, zu überprüfen und ggf. zwischen zentraler und dezentraler Unterbringung zu differenzieren sowie Bedarfe wegen besonderer Schutzbedürftigkeit zu berücksichtigen. Gleichzeitig wurde die Leerstandskostenfinanzierung kritisiert. Beide Punkte teile ich persönlich, wir werden sehen, ob wir hier Mehrheiten für Verbesserungen finden. Außerdem wurden einige Problemlagen rund um die Abrechnung der Leistungen gegenüber dem Land und die zu geringe Personal- und Sachkostenausstattung für diese Abrechnungen diskutiert.

Ein weiteres Gesprächsthema war die noch immer fehlende Verordnung zur Umsetzung des Ausführungsgesetzes des SGB VIII bezüglich unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge als großes Problem benannt. Das teile ich auch, es gibt in einigen Bereichen Probleme in den Kommunen und es ist zu beobachten, dass es keine einheitliche Rechtsanwendung in diesem Bereich gibt, was direkt auf die fehlende Verordnung zurückzuführen ist. Ich habe zugesagt, dass ich hier noch einmal beim Bildungsministerium nachfrage und darauf hinwirke, dass die Verordnung endlich erlassen wird.

Der zweite Termin führte uns zur Integrationsbeauftragten der Stadt Frankfurt (Oder), Frau Emanuela Falenczyk. Mit ihr diskutierten wir den Stand der Integration in der Stadt. Es wurde deutlich, dass große Anstrengungen durch haupt- und ehrenamtliche Kräfte unternommen wurden und werden und die Maßnahmen auch dazu geführt haben, dass bei der überwiegenden Zahl der Geflüchteten die Integration auf einem guten Weg ist. Dennoch gibt es noch Probleme, vor allem im Bereich des Spracherwerbs (fehlende B2-Kurse bspw., die notwendig wären, um Ausbildungsreife zu erreichen) und der Grundbildung (vor allem bei jungen Geflüchteten, die als Jugendliche nach Deutschland gekommen sind und aufgrund der Fluchtgeschichten nur wenig Schulbildung genossen haben). Spannend finde ich die Planung, in der Stadt ein kommunales Integrationszentrum aufzubauen, wo multiprofessionell die jeweiligen Problemlagen analysiert und passende Leistungen aus den verschiedenen Fachrichtungen für den jeweiligen Einzelfall zusammengestellt werden können. Ich bin sehr gespannt auf die Umsetzung!

Das waren beides sehr spannende Gespräche und ich habe ein etwas besseres Bild zu den aktuellen Problemlagen bei der Integration bekommen. Herzlichen Dank dafür, das wird mir in der weteren Arbeit sehr helten!

Besuch in der Erstaufnahmeeinrichtung in Wünsdorf

Regelmäßig besuche ich die Brandenburger Erstaufnahmeeinrichtungen für Geflüchtete und mache mir vor Ort ein Bild der Lage. In Wünsdorf war ich bereits mehrere Male, so in der Bauphase im Juni 2015 und August 2015, bei der Einwohnerversammlung im November 2015, sowie nach Eröffnung im März 2016  und im Juni 2017. Bei meinem Besuch am Mittwoch dieser Woche ging es mir vor allem darum, die Fortschritte beim Bau und der Entwicklung des Geländes zu sehen und mit dem DRK als Betreiber und der Zentralen Ausländerbehörde (ZABH) über die aktuelle Situation aus ihrer Sicht zu sprechen.

So traf ich mich mit dem Leiter der ZABH, Herrn Jansen, und dem Objektleiter des DRK, Herrn Loose. Auf dem Gelände ist weiterhin ein Haus für Unterkünfte in Sanierung. Die anderen Bereiche sind fertig gestellt, mittlerweile auch einige Wohncontainer abgebaut und bei den Außenanlagen ist es auch voran gegangen. Mittlerweile sind kleine Gärten, die durch die Bewohner*innen gepflegt werden, angelegt und ein Minispielfeld ist auch fertiggestellt.

Insgesamt ist die Einrichtung ja vor allem für Familien konzipiert gewesen und das ist auch umgesetzt worden. Tatsächlich sind hier viele Familien untergebracht. Die Kinder werden auf dem Gelände unterrichtet. Bisher sind die Schulräume recht klein, aber gut ausgestattet, im kommenden Bauabschnitt wird auch eine Etage in einem Haus für die Schule neu entstehen.

Das DRK berichtete, dass die Lage ins Wünsdorf inzwischen ruhig ist. Probleme mit der einheimischen Bevölkerung gibt es kaum und die Einbettung von Ehrenamtsstrukturen funktioniert.

Wir haben dann auch noch über die Lage in den anderen Außenstellen der Erstaufname gesprochen. Aktuell sind ca. 2.000 der etwas mehr als 3.000 vorhandenen Plätze belegt. Die Zusamensetzung der Bewohner*innen hat sich jedoch stark gewandelt. Mittlerweile sind unter den aktuell ca. 300 bis 400 Geflüchteten, die Brandenburg erreichen, sehr viele aus der Türkei, dem Iran, dem Irak und aus Afrika. Auch Syrer*innen und Personen aus der russischen Förderation kommen noch, jedoch sind es anteilig deutlich weniger als in der Vergangenheit. Und es kommen verstärkt Familien und Alleinerziehende.

Weiterhin ist ein großes Problem, dass sich einige Landkreise mit der Freimeldung von Plätzen in den Unterkunftseinrichtungen der Landkreise und kreisfreien Städte zurückhalten. Märkisch Oderland, Potsdam-Mittelmark und Barnim melden kaum Plätze frei, was nicht nur unsolidarisch gegenüber den anderen Kommunen, die teilweise ihre Aufnahmeverpflichtung sogar übererfüllen, ist, es führt auch dazu, dass die Aufenthaltsdauer in der Erstaufnahme unnötig verlängert wird. Ich habe zugesagt, hier politisch einzuwirken, um zu versuchen, die Aufnahmebereitschaft der Kommunen positiv zu beeinflussen.

Insgesamt konnte ich mich davon überzeugen, dass die Unterbringung und Versorgung gut funktioniert und die Außenanlagen wirklich schön geworden sind. Danke für die Einblicke und das gute Gespräch!

Besuch in der Flughafenasyleinrichtung in Schönefeld

Regelmäßig besuche ich die Aufnahmeeinrichtungen für Geflüchtete in Brandenburg, um mir direkt vor Ort ein Bild von der Lage zu machen. Wohin mich mein Weg bisher noch nicht geführt hatte, war die Flughafenasyleinrichtung in Schönefeld. Diese hat eine Sonderstellung. Sie dient nur der vorübergehenden Unterbringung von Geflüchteten, die im Flughafenverfahren landen.

Zur Einordnung: Das Flughafenverfahren wurde im Rahmen des sogenannten Asylkompromisses 1993 eingeführt und war von Beginn an – völlig zu Recht – hochumstritten. Es wird an solchen Flughäfen angewandt, an denen Übernachtungskapazitäten für Flüchtlinge zur Verfügung stehen. Bundesweit ist dies nur an fünf Flughäfen der Fall: Frankfurt (Main), München, Hamburg, Düsseldorf und Berlin-Schönefeld. Das Flughafenverfahren findet nur bei denjenigen Geflüchteten Anwendung, die ohne oder mit gefälschten Einreisepapieren nach Deutschland kommen und am Flughafen durch die Bundespolizei aufgegriffen werden und einen Asylantrag stellen. Im Flughafenverfahren hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) nun zwei Tage Zeit, den Asylantrag zu prüfen. Dafür findet eine Anhörung des Geflüchteten in der BAMF-Außenstelle des Flughafens statt. Der Flüchtling verbleibt währenddessen in der (räumlich getrennten) Unterbringungseinrichtung des Landes Brandenburg. Juristisch gilt diese Einrichtung als Transitbereich des Flughafens, der Geflüchtete ist also nicht in die Bundesrepublik Deutschland eingereist. Entscheidet das BAMF innerhalb dieser Zwei-Tages-Frist, dass der Asylantrag als offensichtlich unbegründet abgelehnt wird, wird die Einreise in die Bundesrepublik verweigert und der Geflüchtete zurück in das Land, aus dem er angereist ist, geschickt. Gegen diese Entscheidung des BAMF kann der Geflüchtete innerhalb von drei Tagen mithilfe eines Rehtsanwalts Eilrechtsschutz beantragen und Klage gegen den Asylbescheid erheben. Bis zur Entscheidung darüber muss er in der Unterbringungseinrichtung im Flughafen bleiben. Entscheidet das BAMF nicht, dass der Antrag offensichtlich unbegründet ist, wird die Einreise nach Deutschland gestattet, der Geflüchtete in eine „normale“ Erstaufnameinrichtung des Landes verlegt und von dort wird das Asylverfahren wie jedes andere weiter geführt.

Diese juristische Konstruktion bedingt, dass die Einrichtung in Schönefeld als Transitbereich des Flughafens gilt und durch einen Zaun gesichert ist. Zwischen dem juristisch getrennten Bereich des BAMF (Bund), wo der Asylantrag bearbeitet wird, und der Unterbringungseinrichtung des Landes gibt es einen weiteren Zaun. Die Einrichtung selbst hat etwas mehr als 70 Plätze, war jedoch noch nie auch nur annähernd ausgelastet. Wir sprechen aktuell von etwa 100 Personen jährlich, bei denen in Schönefeld ein Flughafenverfahren durchgeführt wird. Das Hauptherkunftsland ist der Iran, was mit einer Direktflugverbindung von Teheran aus zusammenhängt. Es wird erwartet, dass die Zahl der Geflüchteten im Flughafenverfahren in Schönefeld deutlich steigt, wenn der neue Flughafen BER fertig gestellt ist.

Hier also traf ich mich am Mittwoch mit dem Leiter der Brandenburger Außenstelle des BAMF, Herrn Hanschmann, und dem amtierenden Leiter der Zentralen Ausländerbehörde des Landes Brandenburg, Herrn Jansen. Ich habe mir die Abläufe des Verfahrens ganz genau erklären lassen. Herr Hanschmann betonte, dass alle Entscheidungen seiner Außenstelle im Flughafenverfahren durch ihn selbst bzw. einen durch ihn bevollmächtigten Entscheider gegengeprüft werden, weil diese Verfahren besonders sensibel sind. Ich persönlich finde zwar, dass das Flughafenverfahren insgesamt abgeschafft gehört, weil es Asylsuchende, die per Flugzeug einreisen, anders behandelt, als Asylsuchende, die auf anderem Weg nach Deutschland kommen, bin jedoch froh, dass der Leiter der Außenstelle sich der Sensibilität der Verfahren bewusst ist und diese deshalb selbst überprüft.

Beide Herren bestätigten mir zudem, dass ein Zugang zu den Geflüchteten für Anwälte und die Flüchtlingsberatung im Landkreis Dahme-Spreewald gegeben ist. Die Beratung wird informiert, wenn Geflüchtete im Flughafenverfahren landen. Gleichzeitig sind Besuche von bereits in Deutschland lebenden Verwandten oder Freunden in der Einrichtung möglich. Es gibt auch einen kleinen Außenbereich, der jedoch aktuell nur aus einem recht verwahrlost wirkenden kleinen Spielplatz besteht. Noch in diesem Jahr sollen hier jedoch auch Sitzgelegenheiten entstehen und die Außenflächen insgesamt verbessert werden.

Es war ein sehr interessanter Besuch und ich habe mal wieder einiges dazu gelernt.

Treffen mit dem Zentralrat der Muslime

Erste Amtshandlung nach dem Urlaub war am Freitag gemeinsam mit meiner Landesvorsitzenden, Anja Mayer, ein Treffen mit dem Generalsekretär des Zentralrats der Muslime, Herrn Abdassamad El Yazidi. Der Zentralrat ist einer der großen Dachverbände der Muslime in Deutschland. In ihm sind ca. 300 Moscheegemeinden sowie zivilgesellschaftliche Organisationen und Enzelmitglieder organisiert. Der Zentralrat wurde 1987 gegründet versteht sich – auch in Abgrenzung zu anderen Dachverbänden – als Organisation deutscher Muslime. Besonders engagiert ist der Verband im Bereich der Flüchtlingsarbeit aber auch im Bereich des interreligiösen Dialogs. So organisierte er aktuell gemeinsam mit der Union progressiver Juden eine Fahrt von muslimischen und jüdischen Jugendlichen nach Auschwitz.

Der Verband hat noch keinen Landesverband in Brandenburg, bemüht sich aber perspektivisch auch hier Srukturen zu entwickeln.

Das Treffen mit Herrn El Yazidi diente einerseits dem gegenseitigen Kennenlernen und „beschnuppern“, aber wir haben auch verschiedene Fragen von gegenseitigem Interesse, bspw. zu antimuslimischer Gewalt und Diskriminierung und was man dagegen machen kann oder auch verschiedene Formen des interreligiösen Dialogs erörtert und auch erste Verabredungen für eine Zusammenarbeit getroffen. Bspw. haben wir verabredet, uns mit einer muslimischen Gemeinde in Brandenburg zu treffen und dieser bei der Suche von Räumlichkeiten zur Seite zu stehen und wir werden Herrn El Yazidi einige Kontakte zu Akteuren in Brandenburg vermitteln.

Es war ein sehr informatives udn angenehmes Treffen und wir freuen uns auf die witere Zusammenarbeit!

Kurzbericht: Diskussion in Ludwigsfelde zur Situation der Minderheiten im Nordirak

Gestern Abend war ich bei den Genoss*innen in Ludwigsfelde eingeladen. Bereits vor einiger Zeit hatte ich dort über Tschernobyl berichtet und ich habe mich sehr gefreut, dass dies scheinbar so gut angekommen ist, dass ich erneut eingeladen wurde.

Ich habe über die Situation der Minderheiten im Nordirak anhand meines Reiseberichts informiert. Anhand der Fotos, die auf meinen Reisen in die Autonome Region Kurdistan entstanden sind, diskutierte ich mit den 15 anwesenden Genoss*innen vor allem die Situation der Christ*innen, Yezid*innen, Turkmen*innen und Kakai in der Region. Natürlich haben wir auch über die politische Situation nach dem Unabhängigkeitsreferendum und den aktuellen Entwicklungen in anderen Teilen Kurdistans nach Erdogans völkerrechtswidrigem Angriff auf Afrin in Rojava gesprochen.

Es war eine tolle Stimmung und eine gute Diskussion dazu. Gerne bis bald wieder! Und wer auch Lust hat, mehr über den Nordirak zu erfahren oder mich zu einem Vortrag dazu einladen will, kann sich gern melden!

Regionaltag in Cottbus: Besuche bei Stadtverwaltung, Willkommenstreff, Synagoge und Sprech-Café

Heute war ich zusammen mit meiner Landesvorsitzenden Anja Mayer in Cottbus unterwegs. Begleitet wurden wir (in unterschiedlicher Zusammensetzung bei den einzelnen Terminen) von meinem Fraktionskollegen Matthias Loehr, dem Fraktionsvorsitzenden der LINKEN in Cottbus, André Kaun, dem Sozialausschussvorsitzenden, Eberhard Richter, und Christopher Neumann. (Ich war schon einige Male in Cottbus unterwegs, Blogbeiträge dazu gibt es hier, hier, hier und hier.) Wir hatten ein tolles Programm, das insbesondere integrationspolitisch gefärbt war und wir haben viele spannende, engagierte Menschen getroffen. Und das alles bestärkt mich in dem Eindruck, dass das negative Bild, das in den vergangenen Wochen medial von der Stadt gezeichnet wurde, so nicht stimmt. Gerade integrationspolitisch läuft in Cottbus sehr viel, die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Trägern, Sicherheitsbehörden, Bildungseinrichtungen und ehrenamtlichen Akteuren ist gut. Sowohl die Vielfalt der Angebote als auch die Koordination dieser sorgen dafür, dass die Integrationsarbeit sehr gut läuft und die Geflüchteten hier Bedingungem vorfinden, die es ihnen ermöglichen, einen guten Start ins Leben in Deutschland zu bekommen.

Natürlich gibt es auch Probleme, und genau diese zu identifizieren, um gemeinsam mit den Akteuren Lösungen dafür zu finden, war einer der Punkte, die mir heute wichtig waren. Und genau darum ging es gleich bei der ersten Station heute: Auf dem Programm stand ein Gespräch mit der Sozialdezernentin der Stadt Cottbus, Frau Diekmann. Wir diskutierten vor allem die Auswirkungen der neuen Regelungen zur Migrationssozialarbeit. Hier haben wir mit dem Nachtragshaushalt nachgesteuert und dafür gesorgt, dass künftig auch für anerkannte Flüchtlinge für drei Jahre eine Pauschale für Bedarfe bei der Integration gezahlt werden. Für die Stadt Cottbus bedeutet das konkret ca. 2 Millionen Euro mehr pro Jahr, was ca. 30 Vollzeitstellen entspricht. Frau Diekmann berichtete, dass diese unter anderem in der Schulsozialarbeit, der Erziehungs- und der Migrationsberatung, der Sprach- und Kulturmittlung an Schulen, im sozialpsychologischen Dienst und in der Beratung besonders für Frauen angesiedelt werden.

Problematisch ist nach wie vor die aus Sicht der Stadt nicht ausreichende Finanzierung der Leerstandskosten in Geflüchtetenunterkünften. Das ist landesweit ein Problem, das im Rahmen der Evaluierung des Landesaufnahmegesetzes erneut im Landtag Thema sein wird. Außerdem diskutierten wir Probleme bei den BSGF+-Klassen. Diese Maßnahmen dienen der Vorbereitung geflüchteter junger Menschen auf die Berufsausbildung. Der erste Jahrgang hat die Maßnahme absolviert, allerdings konnten nur wenige Jugendliche die Ausbildungsziele erreichen, so dass Nachsteuerungsbedarf hinsichtlich der Sprachförderung, der Fächerzusammensetzung und der Inhalte besteht. Diese Hinweise haben wir aufgenommen und diese werden wir in den kommenden Wochen beraten.

Weitere Themen im Gespräch waren die Situation des Frauenhauses sowie die Kapazitäten bei Kitas und Schulen.

Nach dem Termin im Rathaus folgte ein kleiner Stadtspaziergang, der uns auch an dem Haus vorbei führte, in dem AfD und die rechtsextreme Bewegung Ein Prozent vor kurzem Büros eröffnet haben. Der hier vollzogene „Schulterschluss“ der Rechtspopulisten mit Rechtsextremen hatte für einige Aufmerksamkeit gesorgt, ist er doch ein weiterer Nachweis, dass die politische Rechte einen Schwerpunkt ihrer Arbeit nach Cottbus verlegt hat, wohl weil sie hofft, sich in der Stadt dauerhaft Einfluss sichern zu können. Ein gefärhliches Experimentierfeld, das wir im Blick behalten werden!

Zum Mittag trafen wir uns mit der Asylkoordinatorin der Stadt, Frau Kaygusuz-Schurmann. Auch hier ging es vor allem um Fragen der Integration, Problembereiche und aktuelle Herausforderungen. Wir haben aber auch Einschätzungen zur Stimmung in der Bevölkerung ausgetauscht.

Nach dem Mittag fuhren wir in den Stadtteil Sachsendorf, wo wir uns den Willkommenstreff des Regionalwerkstatt e.V. anschauten. Hier treffen sich seit 2015 Geflüchtete und „Einheimische“ mit hauptamtlich und ehrenamtlich Aktiven, werden Deutschkurse gegeben und finden verschiedene Gruppen und Treffen statt, es gibt eine kleine Kleiderkammer und Sachspenden (Kleidung, Möbel, Ausstattungsgegenstände) wechseln den Besitzer. Hier wird aber auch gemeinsam genäht, die Kinder können spielen, während die Erwachsenen einen Kurs besuchen oder auch mal schnell Besorgungen machen und hier bekommen die Gäste auch niedrigschwellige Hilfe bei Alltagsfragen. Neu ist ein vom Bund gefördertes Projekt zur Vorbereitung von Kindern und deren Eltern auf den Kita-Besuch. Die Leiterin des Treffs, Yvette Kirschner, und die anderen anwesenden Aktiven berichteten uns von den vielen Aktivitäten und wir waren sehr angetan von dem, was hier alles passiert und geleistet wird.

Die nächste Station führte uns zurück in die Innenstadt: Die ehemalige Schlosskirche, die am 27.1.2015 als Synagoge geweiht wurde. Wir trafen uns hier mit aktiven Mitgliedern der jüdischen Gemeinde und einer Pfarrerin, die die Arbeit aktiv unterstützt. Die jüdische Gemeinde in Cottbus existiert (wieder) seit ca. 20 Jahren und hat aktuell ca. 450 Mitglieder. Die Gemeinde ist russischsprachig und es gibt sehr viele Aktivitäten, bspw. einen Frauenclub, einen Chor und eine Tanzgruppe, eine Sonntagsschule und Sprachkurse (sowohl deutsch als auch für die Kinder russisch, damit diese die Sprache ihrer Heimat nicht verlernen).

Die Synagoge wird auch Neue Synagoge genannt. Die alte Synagoge wurde in der Reichspogromnacht zerstört, von den 450 damals in Cottbus lebenden Jüdinnen und Juden überlebte nur knapp ein Dutzend den Holocaust. Einige Gegenstände aus der alten Synagoge konnten gerettet werden und wurden im Stadtmuseum aufbewahrt. Ein Teil davon, bspw. ein Leuchter, wird nun in der Neuen Synagoge wieder genutzt.

Die letzte Station des heutige Tages war das Sprech-Café in der Uni. Es ist eines von dreien seiner Art in Cottbus (die anderen beiden sind in Sachsendorf und Sandow beheimatet). Hier treffen sich Deutschsprachige mit Deutsch lernenden Personen mehrmals in der Woche. Es ist ein niedrigschwelliger Raum der Begegnung und des persönlichen und kulturellen Austauschs. Hier werden Verbindungen und Freundschaften geknüpft und Patenschaften bilden sich quasi von allein. Nicht nur Geflüchtete finden sich hier gemeinsam mit schon länger hier Lebenden zusammen, auch ausländische Studierende finden den Weg hierher. Das Projekt wird geleitet von Frau Kaiser, die uns gemeinsam mit den ehrenamtlichen Helfer*innen, die die Cafés organisieren und an den Tischen als deutschsprachige Paten zur Verfügung stehen, das Projekt nahe brachte und von den Erfahrungen berichtete. Wir waren tief beeindruckt – nicht nur vom Engagement der Beteiligten sondern vor allem auch von ihrer Begeisterung am Projekt. Man merkte, dass die Sprech-Café für alle Beteiligten eine toller Erfahrung und Horizonterweiterung sind!

Zum Abschluss des Tages aßen wir noch etwas und fuhren dann voll mit vielen Eindrücken, neuem Wissen und Erfahrungen zurück. Es war ein toller Tag.

Besuch der jüdischen Gedenkstätten zum Verlorenen Transport in Tröbitz

Leser*innen dieser Seite wissen, dass eine meiner besonderen Interessen der Erinnerungskultur gilt. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie lebendig und vielfältig, wie würdig und tiefgründig das Gedenken historischer Ereignisse und deren Opfer in Brandenburg ist. Einer der Orte, die schon länger auf meinem Zettel „unbedingt besuchen“ standen, ist der Ort Tröbitz. Da nach meinem Besuch der Außenstelle der Erstaufnahme in Doberlug-Kirchhain am Freitag noch Zeit war, nutzte ich die Chance, gemeinsam mit meiner Fraktionskollegin Diana Bader die jüdischen Gedenkstätten für die Opfer des Verlorenen Transports in Tröbitz zu besuchen.

Der Verlorene Transport befand sich im April 1945 von Bergen Belsen kommend mit 2.500 Häftlingen an Bord, auf einer Irrfahrt durch Deutschland. Mehrmals wurde er aus der Luft von Alliierten angegriffen, es brach eine Typhus-Epedemie aus. Bei Tröbitz blieb er stehen und wurde von der Roten Armee befreit. Die Einwohner*innen des Ortes halfen den kranken und geschwächten Menschen. Durch den Typhus starben viele Häftlinge aber auch Tröbitzer, die geholfen haben. Wenige Wochen später konnten viele der ehemaligen Häftlinge in ihre Heimat zurück kehren.

Der Bürgermeister, Herr Gantke, war gern bereit uns die Gedenkstätten im Ort zu zeigen und uns einiges dazu zu erzählen. Er zeigte uns das VVN-Ehrenmal, die jüdischen Gedenksteine, das Museum in der evangelischen Grundschule, den jüdischen Friedhof und das Massengrab an Zugkilometer 106,7. Und es gibt weitere Bezugspunkte zum verlorenen Transport in Tröbitz und auch in anderen Orten der Umgebung, die wir nicht alle besuchten. Diese Aufzählung zeigt eine Besonderheit der Erinnerung an den Verlorenen Transport: Hier wird nicht nur an einem Ort die Erinnerung gepflegt. Vielmehr wurden mehrere Bezugspunkte, teils an den Originalschauplätzen, geschaffen. Dadurch wird erreicht, dass verschiedene Formen des Gedenkens und der Erinnerung nebeneinander stehen.

Besonders berührt hat mich der jüdische Friedhof. Wahrscheinlich ist es der einzige in einem Ort in Brandenburg, in dem niemals Jüdinnen und Juden dauerhaft lebten. Auch jetzt gibt es keine jüdischen Bewohner*innen, dennoch wirkte der Friedhof sehr gepflegt und die Wege waren liebevoll geharkt.

In der evangelischen Grundschule befindet sich eine kleine Ausstellung, die vor vielen Jahren von jungen Menschen gestaltet wurde, zwischenzeitlich umziehen musste, und nun in der Schule ihren Platz gefunden hat. Eine schöne Lösung, kommen doch so die Schülerinnen und Schüler mit diesem wichigen Teil der Ortsgeschichte in Kontakt und werden angehalten, sich damit zu beschäftigen. Herr Gantke berichtete uns von Projekten mit Zeitzeugen und zur Recherche einzelner Schicksale.

Es war ein sehr berührender und interessanter Besuch in Tröbitz. Danke vor allem an Herrn Gantke für den Einblick in die lebendige Erinnerungskultur im Ort!

Besuch im Lausitzer Braunkohlerevier – Tagebaue Jänschwalde und Cottbus Nord

Als in der Landtagsfraktionssitzung vor einigen Wochen die Frage gestellt wurde, wer Interesse hätte, mal die Tagebaue Jänschwalde und Cottbus Nord zu besuchen und sich vor Ort ein Bild vom Braunkohleabbau und der Renaturierung zu machen, habe ich mich sofort gemeldet. Auch wenn es weit entfernt von meinen fachpolitischen Themen ist, spielen Energiepolitik und der Ausstieg aus der Braunkohle in der Landespolitik immer wieder eine Rolle. Und Leser*innen dieses Blogs wissen, dass ich immer alles ganz genau wissen muss und mir die Sachen am liebsten selbst anschaue und mit den unterschiedlichen Akteuren spreche, um mir ein Bild zu machen. Und so machte ich mich heute mit den Abgeordneten meiner Fraktion, Anke Schwarzenberg, Andreas Bernig und Carsten Preuß, zwei Refereten der Fraktion und der Landesvorsitzenden der LINKEN Brandenburg, Anja Mayer, auf den Weg nach Jänschwalde.

Ich werde hier nicht versuchen die energiepolitischen Debatten der vergangenen Jahre nachzuzeichnen. Klar ist, dass meine Partei einen Ausstieg aus der Braunkohle vor allem aus Klimaschutzgründen bis 2040 will. Diese Forderung ist auch völlig richtig. Offen gestanden war mir aber bis heute nicht vollständig klar, was das für die Region bedeutet und ich habe heute eine Vorstellung davon bekommen, welch große Aufgabe der immer wieder thematisierte „Strukturwandel der Lausitz“ eigentlich ist.

Ich beschränke mich hier auf einen Bericht vom Besuch, um den geneignten Leser*innen, die vielleicht noch nicht die Chance hatten, einen Tagebau zu besuchen, einen Einblick zu geben. Ich selbst habe vorher noch nie einen Tagebau besucht, lediglich als Jugendliche habe ich in der Umgebung von Dessau Badefreuden in einer Bergbaufolgelandschaft genossen. Ich hatte aber natürlich Vorstellungen, wie es da so aussieht, und habe heute gelernt, dass meine Vorstellungen nur zum Teil der Realität entsprechen.

Aber ersteinmal zu den Fakten: Die Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG) betreibt den Tagebau Jänschwalde/Cottbus Nord. Weitere Tagebaue ihres Reviers sind die Tagebaue Welzow, Nochten und Reichwalde. Die LEAG hat 8.000 Mitarbeiter*innen, darunter 600 Auszubildende.

Das Braunkohlekraftwerk Jänschwalde hat im Jahr 2017 20 Mrd. kwh Strom produziert und kann 5,7 Millionen Haushalte mit Strom versorgen. Es hat sechs 500-Mega-Watt-Blöcke, wobei zwei davon Ende 2018 bzw. Anfang 2019 nur noch für Engpässe vorgehalten werden. Nach vier Jahren sollen sie stillgelegt werden.

Der Tagebau Jänschwalde wurde 1974 aufgeschlossen, ca. 2033 wird er ausgekohlt sein. Acht bis zehn Millionen Tonnen Braunkohle werden hier jährlich gefördert. Parallel zur Braunkohleförderung findet bereits die Renaturierung statt. Hierbei entstehen forst- und landwirtschaftliche Flächen, Seen sowie Flächen, die dem Naturschutz zugeführt werden.

Im Tagebau Cottbus Nord wurde im Jahr 2015 die letzte Kohle gefördert. Hier entsteht neben land- und forstwirtschaftlichen Flächen der Cottbuser Ostsee mit einer Wasserfläche von 19 qkm und 26 km Uferlinie. Die Flutung des Sees beginnt voraussichtlich Ende 2018, 2025 soll sie abgeschlossen sein.

So viel in aller Kürze zu den Fakten, wer mehr wissen will, wird in den Weiten des Internets fündig.

Pünktlich um 9 Uhr begann bei unserem Besuch zuerst eine Präsentation durch die LEAG als Einführung in die Thematik. Neben den Rahmendaten, vielen technischen Details und Erläuterungen ging es vor allem um die Renaturierung. Hier war ich das erste Mal an dem Tag überrascht. Aus zwei Gründen:

1. Mir war vorher nicht klar, über welche enorme Wirtschaftskraft wird hierbei reden. Das sei verdeutlicht an einer Zahl: 1,4 Mrd. Euro zahlt die LEAG jährlich an Löhnen, Gehältern und Honoraren. Das macht deutlich, welch große Aufgabe das schnell dahergesagte Wort des „Strukturwandels“ eigentlich bedeutet. Wenn man will, dass in der Lausitz auch nach eine Braunkohleausstieg eine ähnliche Wirtschaftskraft vorhanden ist, wie aktuell, werden noch sehr große Anstrengungen in den kommenden Jahrzehnten notwendig sein.

2. Mir war vorher auch nicht klar, was „Renaturierung“ und Schaffung einer Bergbaufolgelandschaft eigentlich praktisch heißt. Ich dachte vorher immer, da bleibt eine „Mondlandschaft“, wo sich halt danach Natur zurück holt, was ihr genommen wurde. Das kann man naiv finden, ich gebe zu, mich damit auch noch nicht intensiv beschäftigt zu haben. Schon bei dem Vortrag zu Beginn des Besuchs wurde mir deutlich, wie viel Planung, Kraft, Zeit und Geld in die Renaturierung fließt.

Nach der ca. einstündigen Präsentation und der geduldigen Beantwortung unserer Fragen bekamen wir einen Helm und ein Headset (das wurde benötigt um den Erläuterungen während der Fahrt durch den Tagebau folgen zu können, in dem Gefährt war es recht laut…) und dann starteten wir die ca. dreistündige Fahrt.

Das erste Ziel war der nördliche Teil des Tagebaus Jänschwalde, wo aktuell die Förderung der Kohle stattfindet. Die Förderbrücke stammt wohl noch aus DDR-Produktion und tut ihrem Dienst zuverlässig. Zu den technischen Details kann ich nicht viel sagen, die habe ich recht schnell wieder vergessen. Hier hatte ich aber die 3. Erkenntnis des Tages: Das ist alles unfassbar groß. „Groß“ ist ja irgendwie auch immer eine Erwartungsfrage. Ich wusste schon rational, dass es bei einem Tagebau um große Flächen und große Geräte geht. Das aber mal gesehen zu haben und stundenlang durch das Gebiet, um das es geht, zu fahren, oder auch unter dieser riesigen Förderbrücke zu stehen, hat dann klar gemacht, dass meine Vorstellung von „groß“ in dem Fall viel zu klein war. Aber: Das war der Teil der Fahrt, wo meine Erwartungen, wie es in einem Tagebau aussieht, am ehesten bestätigt wurden. „Mondlandschaft“ trifft es wohl.

Danach ging es zu den Renaturierungsflächen. Renaturierung bedeutet hier, dass ganz genau geplant wird, wie das Gelände später aussehen soll und welche Nutzung es dafür geben wird. Schon lange im Vorfeld ist klar, wo künftig eine land- oder forstwirtschaftliche Nutzung stattfinden soll, wo naturnahe Lanschaft, Offenhaltungsflächen oder auch Seen entstehen sollen. Das wird bereits beim Abbau und der Aufschüttung des Abraums mit beachtet. Vor Inanspruchnahme der Fläche wird Oberboden abgetragen, der an anderer Stelle wieder aufgetragen wird, es wird der Boden verdichtet wo nötig und es gibt klare Planungen für die Aufforstung bzw. Ansiedlung von Pflanzen in den naturnahen Flächen. Auch an Lebensräume für Tiere wird gedacht und bei landwirtschaftlich zu nutzenden Flächen gibt es übere mehrere Jahre festgelegte Fruchtfolgen um den Boden so anzureichern, dass die Erträge stimmen. Meine naive Vorstellung, dass man das der Natur überlässt, war jedenfalls grundlegend falsch. Und: Ich war überrascht, wie schnell die Flächen sich entwickeln.

Die Fahrt ging weiter zum Tagebau Cottbus Nord. Dieser ist bereits seit 2015 ausgekohlt. Hier entsteht der Cottbuser Ostsee, der auch und vor allem touristisch entwickelt werden soll. Auch hier war im Vorfeld meine Vorstellungskraft zu klein dimensioniert. Wir reden über einen riesigen See mit mehreren Inseln, der bis zu 60 m tief sein wird und der ein neues Wassersport- und Tourismus-Revier werden wird.
Danach ging es zurück zum Besucherzentrum.

Es war ein sehr spannender Tag und ich habe sehr viel gelernt über die Dimension des Strukurwandels in der Lausitz, über Tagebaue und Renaturierung. Danke an die Kollegen von LEAG, die uns einen guten Einblick in ihre Arbeit gegeben haben. Und auch wenn wir sicher nicht überein kommen werden, was Fragen des Ausstiegszeitraums aus der Kohle betrifft, hat der Besuch doch ganz sicher auf allen Seiten Erkenntnisgewinn gebracht!

Besuch des Leiters des yezidischen Flüchtlingscamps Esyan, Diyar Bibo Haji, im Landtag

Seitdem der Brandenburger Landtag im Dezember 2016 den Beschluss gefasst hat, vom IS verfolgte Yezidinnen in Brandenburg aufnehmen zu wollen, gab es regelmäßig Aktivitäten von Abgeordneten verschiedener Fraktionen, diesem Beschluss Nachdruck zu verleihen, da zumindest in den ersten Monaten die Landesregierung keinerlei Aktivitäten zur Umsetzung entwickelte. So beteiligten sich bspw. der Abgeordnete Vogel (Grüne) und ich am Friedens- und Versöhnungsmarsch im Nordirak im April 2017, eine yezidische Delegation besuchte den Landtag,  aus meiner zweiten Reise in den Nordirak ist eine Ausstellung entstanden, die auch im Landtag gezeigt wurde, es gab zwei weitere Beschlüsse zum geplanten Aufnahmeprogramm (hier und hier) und selbst die Journalisten in Brandeburg sind mittlerweile so sensibilisiert für das Thema, dass sie zu einer Landespressekonferenz luden, um sich üer die Situation in Afrin nach der Besetzung durch die Türkei zu informieren. So verwundert es kaum, dass der Vizepräsident des Landtags, Dieter Dombrowski, die Chance nutzte, die Abgeordeten zu einem Informationsgespräch mit dem Leiter des yezidische Flüchtlingscamps Esyan, Diyar Bibo Haji, einzuladen, als er erfuhr, das dieser in Deutschland ist.

Diyar Bibo Haji habe ich bei meiner zweiten Reise in die Autonome Reion Kurdistan bereits kennen gelernt, als ich das Flüchtlingscamp Esyan in der Nähe der Stadt Ba´adre besuchte. Dort habe ich mit mehreren Familien sprechen können, die Frauen und Kinder noch in den Fängen des IS wussten. Und ich habe dort zwei Kinder kennen gelernt, die im Aufahmeprogramm in Baden Württemberg sind und ihre Familie in den Somerferien besuchten. Schon aus diesen Erinnerungen heraus war es natürlich klar, dass ich am Gespräch teilnehme.

Der Leiter des Camps berichtete uns von der aktuellen Situation in Kurdistan und von den Bedingungen im Camp. Aktuell gibt es in der Autonomen Region Kurdistan 27 Flüchtlingscamps, darunter vier für syische und vier für arabische Geflüchtete, in den anderen 19 Camps sind Yezid*innen vorrangig aus dem Shingal untergebracht. In den Shingal zurückzukehren ist nach wie vor schwierig, da es – wie Diyar Bibo Haji es beschrieb – an den Grundvoraussetzungen Sicherheit, Beräumung, Infrastruktur und Unterstützung fehlt.

Im Camp Esyan sind aktuell ca. 13.500 Menschen in Zelten untergebracht. Pro Kopf werden monatlich 15 Euro für den Lebensunterhalt ausgezahlt. Die Zelte sind mittlerweile ziemlich herunter gekommen, es kommt oft zu Bränden. Das größte Problem ist aber der Mangel an Medikamenten. Es sei durch Gesetzesänderungen der Zentralregierung für Hilfsorganisationen mittlerweile schwieriger geworden, benötigte Medikamente einzuführen. Deshalb gäbe es einen immer stärker werdenden Mangel.

Es war ein sehr interessantes Treffen, das uns in dem Willen bestärkte, neben der Aufnahme der Frauen und Kinder in Brandenburg auch vor Ort zu helfen.

Foto-Vorträge zur Sperrzone von Tschernobyl 32 Jahre nach der Katastrophe in Eisenhüttenstadt und Cottbus

Nach meinen Reisen in die Sperrzone von Tschernobyl im Oktober 2016 und im April 2018 habe ich gestern und heute Fotovorträge „Zerstörtes Leben - verlorene Welt – Die Sperrzone um Tschernobyl 32 Jahre nach der Katastrophe“ in Eisenhüttenstadt und Cottbus gehalten. Bereits nach der ersten Reise entstand eine Ausstellung zum Thema und ich habe auch schon wiederholt vor Interessierten die Fotos gezeigt und über die Erlebnisse in der Sperrzone berichtet.

Nach der zweiten Reise habe ich den Votrag grundsätzlich überarbeitet, neu gegliedert und mit neuen Fotos ergänzt. Und so war es gestern Nachmittag eine Premiere, als ich den „neuen“ Votrag zum ersten Mal vor Publikum präsentiert habe. Die Vereinbarung zum Termin war recht kurzfristig und so kamen nur ca. 10 Interessierte, was aber kein Problem war, da eine kleine Runde bei dem Thema oftmals in der Diskussion danach sehr tiefgehend einzelne Fragen behandeln kann und so konnte ich ohne zu viel Druck das neue Konzept auch ein wenig ausprobieren, die eine oder andere Anekdote ergänzen usw. Nach dem Vortrag waren alle in einer nachdenklichen Stimmung, das habe ich schon oft so erlebt und es zeigt dann auch, dass die Bilder auf bedrückende Weise deutlich machen, was Atomkraft anrichten kann. Die Zuhörer*innen bestärkten mich darin, mit diesen Vorträgen weiter zu machen und so möglichst vielen Menschen die Folgen eines atomaren Unfalls vor Augen zu führen.

Nach der Veranstaltug bin ich nach Cottbus gefahren und habe dort meinen beiden Gastgeber*innen abends auch noch mal die Fotos gezeigt, da sie heute beim Polititfrühstück der LINKEN Cottbus nicht dabei sein konnten. Beim Politfrühstück waren dann knapp 20 Interessierte und auch hier berichtete ich ausführlich über die beiden Reisen, wie es dazu kam, was die Motivation war und natürlich über die Sperrzone und die einzelnen Locations dort, die ich besucht habe. Es gab viele Nachfragen und am Ende entspann sich eine Diskussion über die Gefahren, die von Atomkraftwerken in Europa und weltweit ausgehen.

Beides waren sehr schöne, nachdenkliche Veranstaltungen und ich freue mich, dass bereits jetzt einige weitere Anfragen für solche Vorträge bei mir eingegagen sind. Deshalb auch hier noch mal der Hinweis: Wer gern mehr darüber erfahren will, wie die Sperrzone von Tschernobyl heute aussieht, wie die Natur sich ein Gebiet zurückerobert, in dem kaum noch Menschen sind und was das an ethischen Fragen bei der Energiegewinnung aufwirft, kann sich gern bei mir melden. Ich komme gern vorbei und erzähe anhand der entstandenen Fotos, wie ich das so sehe.

Besuch beim BAMF und der Erstaufnahmeeinrichtung in Eisenhüttenstadt

Ich bin regelmäßig in der Erstaufnahmeeinrichtung in Eisenhüttenstadt, um mich über die aktuellen Entwicklungen zu informieren, Probleme aufzunehmen und damit auch politische Handlungsbedarfe zu identifizieren. Meist versuche ich, wenn ich einmal da bin, gleich auch noch einen Termin mit dem Leiter der Außenstelle des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Herrn Hanschmann, zu machen. Dieses Mal war es anders herum: Ich hatte Fragen an das BAMF und habe mich, weil ich eh da bin, auch gleich noch mit dem amtierenden Leiter der Zentralen Ausländerbehörde (ZABH) des Landes, Herrn Jansen, getroffen.

Zuerst jedoch ging es zu Herrn Hanschmann. Ich hatte um das Gespräch gebeten, weil ich einige Fragen zu aktuellen Entwicklungen an der BAMF-Außenstelle in Brandenburg im Vergleich zu Außenstellen in anderen Bundesländern hatte. Außerdem wollte ich wissen, ob mehr über die geplanten Anker-Zentren zu erfahren ist, als bereits bekannt.

Zuerst ging es um die Frage des Einsatzes von Dialekterkennungssoftware bei arabischsprachigen Asylanstragsteller*innen. Hier war durch die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Bundestagsfraktion der LINKEN bekannt geworden, dass diese Software in der BAMF-Außenstelle Brandenburg bundesweit am häufigsten eingesetzt wurde. Und das nicht nur relativ sondern in absoluten Zahlen, obwohl die Außenstelle in Brandenburg sehr viel weniger Asylanträge bearbeitet als andere Außenstellen. Wie ich wegen der Fallzahlen schon vermutet hatte, wird diese Software in der Außenstelle Brandenburg regelhaft angewandt. In anderen Außenstellen scheint das anders gehandhalt zu werden. Der Leiter der Außenstelle betonte jedoch, dass das Ergebnis dieser Software nur ein Indiz dafür sein könne, ob jemand tatsächlich aus der Region stammt, die er angbit. Ebenso wird das Auslesen vorhandener Handys in der Brandenburger Außenstelle regelhaft vorgenommen, die erfassten Daten sind jedoch wohl noch in keinem Fall bei der Entscheidung der Anträge herangezogen worden.

Eine weitere Frage, die ich mit Herrn Hanschmann diskutiert habe, war, warum die Anerkennungsquoten von Asylsuchenden verschiedener Herunftsländer, bspw. Afghanistan, Iran und Somalia, in der Außenstelle in Eisenhüttenstadt grundsätzlich deutlich unter dem Bundesdurchschnitt liegen. Auch dies war durch eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der LINKEN Bundestagsfraktion bekannt geworden. Diese Frage konnten wir nicht abschließend klären. Herr Hanschmann sagt, dass es sich immer um Einzelfälle handelt, die intensiv geprüft werden, weshalb diese Quoten nicht aussagekräftig sind. Ich finde das nicht einleuchtend. Eine Erklärung, auf die wir uns einigen können, haben wir jedoch im Gespräch nicht gefunden.

Zu den Anker-Zentren konnte ich leider nichts Neues erfahren. Dennoch war es ein sehr spannender fachlicher Austausch.

Danach bin ich eine Etage runter zu Herrn Jansen gegangen. Seitdem der Leiter der ZABH, Herr Nürnberger, Chef des Brandenburger Verfassungsschutzes geworden ist, ist die Leitung der ZABH vakant. Herr Jansen übernimmt aktuell die Aufgaben des Leiters mit, bis diese Vakanz neu besetzt ist. Mit ihm habe ich über die aktuelle Situation in der Erstaufnahme gesprochen.

Die Erstaufnahme in Eisenhüttenstadt und die Außenstellen sind aktuell zu ca. 50% ausgelastet. Derzeit kommen im Schnitt ca. 400 bis 500 Personen monatlich als Asylsuchende nach Brandenburg. Probleme gibt es vor allem bei der Verteilung der Asylsuchenden auf die Landkreise und kreisfreien Städte. Noch immer gibt es Kommunen, die ihrer Aufnahmeverpflichtung nicht in ausreichendem Maß nachkommen, während andere Kommunen sich solidarisch zeigen und über ihr Aufnahmesoll hinaus Geflüchtete unterbringen. Besonders problematisch empfinde ich, dass dadurch vor allem Familien länger als eigentlich notwendig in der Erstaufnahme verbleiben müssen.

Wir haben noch weitere Fragen diskutiert, bspw. ging es um mögliche Änderungen bei der Zuständigket der Gerichte bei Asylverfahren, die aus Sicht von Hern Jansen die Gerichte entlasten könnten. Das werde ich in den kommenden Tagen mit dem zuständigen Ministerium diskutieren.

Auch baulich hat sich auf dem Gelände einiges getan: Viele der Wohncontainer sind abgebaut und das neue Familienhaus ist mittlerweile fertig gestellt und belegt. Wir haben uns zum Abschluss des Gesprächs noch ein wenig auf dem Gelände umgesehen.

Besuch in der Polizeidirektion Süd und bei der Koordination Asyl der Stadt Cottbus

Gestern machte ich mich auf nach Cottbus. Zwei Termine standen gemeinsam mit meinem Cottbuser Kollegen aus der Landtagsfraktion, Matthias Loehr, auf dem Programm: Gespräch in der Polizeidirektion Süd und ein Besuch bei der Asylkoordinatorin und dem Integrationsbeauftragten der Stadt Cottbus.

Bei der Polizeidirektion hatten wir um ein Gespräch gebeten, um uns über die aktuellen Entwicklungen bei der extremen Rechten in Südbrandenburg zu informieren. Einerseits ist bei meinen regelmäßigen Anfragen zu fremdenfeindlichen und neonazistischen Veranstaltungen und zu Angriffen auf Geflüchtete aufgefallen, dass im Südbrandenburger Raum ein Schwerpunkt der Aktivitäten der extremen Rechten zu finden ist. Und andererseits gab es in den vergangenen Monaten immer wieder Medienbrichte zu einzelnen rechtsextremen Akteuren, zu Problemen mit Fans im Umfeld von Energie Cottbus und zu einzelnen Ereignissen und Übergriffen in Cottbus und Umgebung. Bereits vor einiger Zeit hatten wir ein solches Gespräch geführt und ersuchten nun um ein neuerliches Treffen. Der Leiter der Direktion, Herr Bogacz, die Pressesprecherin, Frau Filohn, sowie eine Leiterin des Stabes informierten uns umfassend über ihre Einschätzung der Situation vor Ort. Außerdem informierten sie uns über die Kriminalitätsentwicklung im südbrandenburger Raum im Allgemeinen und die Kriminalität im Kontext mit Tätern und Opfern mit Migrationshintergrund im Besonderen.

Zusätzlich dazu sprachen wir über die Ereignisse der Silvesternacht, wo mehrere afghanische Geflüchtete angegriffen wurden und später bis in die Geflüchtetenunterkunft verfolgt wurden. In diesem Zusammenhang hat es medial Vorwürfe gegen den eingesetzten Wachschutz gegeben, denen wir auf den Grund gehen wollten. Hier müssen nun die staatsanwaltlichen Ermittlungen abgewartet werden. Wir haben in diesem Zusammenhang diskutiert, welche Maßnahmen durch Kommunen und Land unabhängig von den konkreten Vorkommnissen ergriffen werden können, um die Qualität von Wachschutzunternehmen vor allem bei sensiblen Bewachungsobjekten zu stärken, bspw. durch regelmäßige Vorlage von polizeilichen Führungszeugnissen oder verpflichtenden Schulungen im Bereich der interkulturellen Kompetenz.

Die Nicht-Veröffentlichung des Angriffes im täglichen Polizeibericht war ein Büroversehen, das auch der hohen Einsatzbelastung in der Silvesternacht geschuldet war und kein Vertuschungsversuch durch die Polizei. Die Pressesprecherin hat im Namen der Polizei diesen Fehler umgehend öffentlich eingestanden und sich dafür entschuldigt. Außerdem wird intern geprüft, wie solche Fehler künftig vermieden werden können. Die Mitarbeiter der Polizei wehren sich entschieden gegen Vorwürfe, sie würden rechtsextreme Umtriebe nicht bekämpfen.

Der zweite Termin war bei der Koordinatorin Asyl der Stadt Cottbus, Frau Kaygusuz-Schurmann. Mit ihr habe ich mich schon häufiger getroffen und bin immer wieder begeistert von der Fachkunde und klaren Problembeschreibung. Zum gestrigen Gespräch kamen noch der neue Integrationsbeauftragte der Stadt, Herr Crescini, und die Bildungskoordinatorin, Frau Siegel, dazu. In dem knapp einstündigen Gespräch (mehr Zeit war nicht mehr, weil ich meinen Zug bekommen musste) ging es quer durch die aktuellen Fragestellungen und Probleme bei der Integration. Schwerpunkt war vor allem der Bildungsbereich, also die Situation an Kitas und Schulen. Cottbus hat hier die Sondersituation, dass viele anerkannte Flüchtlinge aus aus den umliegenden Gemeinde in die Stadt ziehen und nun schnell Lösungen für drohende Kapazitäts- und Personalengpässe gefunden werden müssen. Und auch hier nahm die Frage, welche Anforderungen an Wachschutzunternehmen bei der Bewachung sensibler Objekte gestellt werden müssen, breiten Raum ein.

Zwei intensive und spannende Termine waren das. Und wie so oft ist festzustellen: Am besten wissen diejenigen, die jeden Tag damit zu tun haben, über die Probleme und Entwicklungen vor Ort Bescheid. Und so haben wir einige Anregungen mitgenommen, was das Land tun kann, um die Kommunen bei der Bearbeitung der aktuellen Problemlagen zu unterstützen.