Eröffnung des neuen Hermes-Logistikzentrums in Ketzin

10.000 Quadratmeter, 220 Mitarbeiter*innen davon 54 Frauen, 53 Millionen Euro Investitionskosten, 250.000 Sendungen pro Tag mit Erweiterungsmöglichketen auf 300.000, 116 Tore zum Be und Entladen der LKWs, vollautomatische Sortieranlage mit zwei Hauptsortierbändern – das sind die Rahmendaten des neuen Hermes-Logistikzentrums in Ketzin (Ortsteil Etzin).

Das Havelland entwickelt sich immer stärker zum Logistikstandort und natürlich habe ich mich am Donnerstag auf den Weg gemacht, der Eröffnung des Zentrums beizuwohnen.Erstaunlich war, dass außer Ursula Nonnemacher von den Grünen und mir keine anderen Landespolitiker*innen den Weg nach Ketzin geschafft hatten. Sie haben was verpasst. Bei der Eröffnungsveranstaltung ging es neben dem Dank an die an Planung und Bau Beteiligten auch im diverse Projekte der Firma im Bereich der Nachhaltigkeit. Neben E-Lastenfahrrädern, mit denen in Großstädten Sendungen ausgeliefert werden wollen (was nicht nur umweltschonend sondern wegen der entfallenden Parkplatzsuche auch zeitsparend ist), gibt es einen Nachaltigkeitscheck für alle Planungen und Projekte. Und über eine Stiftung werden erneuerbare Energiegewinnungsprojekte in Afrika unterstützt.

Nach der Feier gab es die Möglichkeit das Werk zu besichtigen. Beim Rundgang habe ich die Chance genutzt mich etwas intensiver über die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter zu informieren. Leser*innen dieser Seite wissen, dass ich mich auch bei der Firma Amazon, die ebenfalls in meinem Wahlkreis mit einem großen Standort vertreten ist, über die Arbeitsbedingungen informiert habe (Artikel dazu hier, hier und hier). Und da gibt es durchaus Unterschiede. Während Amazon mit vielen befristeten Beschäftigungsverhältnissen arbeitet, setzt Hermes ausschließlich auf unbefristete Arbeitsverhältnisse. Die Einstiegsgehälter liegen für Ungelernte bei 10,70 Euro/Stunde, für diejenigen die einen (auch fachfremden) Berufsabschluss haben bei 11,40 Euro. Die Mitarbeiter*innen sind größtenteils bei Bewerber-Tagen im Rathaus Ketzin gewonnen worden und kommen überwiegend aus der näheren Umgebung. Hermes setzt somit im Gegensatz zu Amazon auf langfristige Mitarbeiter*innenbindung. Das dürfte angesichts des Fachkräftemangels und der sinkenden Arbeitslosenzahlen die langfristig sinnvollerer Strategie sein.

Eine Rolle hat bei der Veranstaltung außerdem die bessere Verkehrsanbindung gespielt. Heres will sich an einer möglichen Umgehungsstraße Wernitz finanziell beteiligen. Außerdem ist ein Fahrradweg angeregt worden, damit die Mitarbieter*innen gefahrlos mit dem Fahrrad zum Arbeitsplatz gelangen können.

Alles in allem war das ein sehr spannender Nachmittag. Herzlich Willkommen im Havelland!